1, 2. (a) Warum müssen wir in schweren Zeiten nicht befürchten, allein zu sein? (b) Worum geht es im Artikel?

 WENN du schwere Zeiten durchmachst, fühlst du dich vielleicht wie in einem kleinen einsamen Boot auf stürmischer See. Doch in Wirklichkeit bist du nicht allein. Dein himmlischer Vater sieht nicht nur, was du durchmachst, sondern steht dir auch liebevoll bei. Er versichert dir: „Ich werde dir helfen“ (Jes. 41:10).

² Dieser Artikel geht darauf ein, wie Jehova uns hilft: 1. Er leitet uns, 2. er sorgt für uns, 3. er beschützt uns und 4. er tröstet uns. Jehova vergisst uns nicht und lässt uns mit keinem Problem allein. Er wird uns nie im Stich lassen.

JEHOVA LEITET UNS

3, 4. Wie leitet uns Jehova? (Psalm 48:14).

³ Lies Psalm 48:14. Jehova weiß, dass wir auf seine Anleitung angewiesen sind. Er lässt sie uns unter anderem durch die Bibel zukommen (Ps. 119:105). Wenn wir nach Gottes Wort leben, treffen wir bessere Entscheidungen, führen ein glücklicheres Leben und können auf eine ewige Zukunft hoffen. a Zum Beispiel wünscht sich Jehova von uns, dass wir nicht nachtragend sind, uns in allem ehrlich benehmen und andere von Herzen lieben (Ps. 37:8; Heb. 13:18; 1. Pet. 1:22). Wenn wir uns daran halten, macht uns das zu besseren Eltern, Ehepartnern und Freunden.

 ⁴ Jehova hat in der Bibel auch Berichte über Menschen aufschreiben lassen, die mit ähnlichen Gefühlen und Heraus­forderungen zu kämpfen hatten wie wir (1. Kor. 10:13; Jak. 5:17). Wenn wir uns mit ihren Erlebnissen beschäftigen und überlegen, was wir daraus für uns ableiten können, kommt uns das auf mindestens zweierlei Weise zugute. Zum einen wird uns bewusst, dass andere Personen vergleichbare Situationen erlebt und erfolgreich überstanden haben (1. Pet. 5:9). Zum anderen erfahren wir, wie wir mit Heraus­forderungen umgehen können (Röm. 15:4).

5. Wen stellt uns Jehova auf dem Weg zum Leben zur Seite?

⁵ Jehova sorgt auch durch unsere Brüder und Schwestern für Anleitung. b Zum Beispiel besuchen Kreisaufseher regelmäßig die Versammlungen, um uns Mut zu machen. Durch ihre Vorträge stärken sie unseren Glauben und fördern unsere Einheit (Apg. 15:40 bis 16:5). Auch den Ältesten vor Ort ist es wichtig, dass es jedem Verkündiger gut geht (1. Pet. 5:2, 3). Eltern bringen ihren Kindern bei, biblische Prinzipien anzuwenden und gute Gewohnheiten zu entwickeln (Spr. 22:6). Und reife Christinnen geben jüngeren Schwestern ein gutes Beispiel, stehen ihnen mit praktischen Ratschlägen zur Seite und muntern sie mit lieben Worten auf (Tit. 2:3-5).

6. Nur wann bringt uns Jehovas Anleitung weiter?

⁶ Jehova hat für alle Anleitung gesorgt, die wir brauchen. Wie können wir zeigen, dass wir dankbar dafür sind? In Sprüche 3:5, 6 heißt es: „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen und verlass dich nicht auf deinen eigenen Verstand.“ Wenn wir das tun, wird er unsere „Pfade ebnen“. Durch sein liebevolles, persönliches Interesse bleiben uns viele Probleme erspart und wir führen ein glücklicheres Leben. Wo wären wir nur ohne seine Anleitung! (Ps. 32:8).

JEHOVA SORGT FÜR UNS

7. Wie sorgt Jehova für uns? (Philipper 4:19).

⁷ Lies Philipper 4:19. Jehova gibt uns nicht nur Anleitung, sondern segnet auch unsere Bemühungen, für das Lebensnotwendige zu sorgen (Mat. 6:33; 2. Thes. 3:12). Es ist normal, sich darüber Gedanken zu machen, ob man alles haben wird, was man zum Leben braucht. Aber Jehova möchte nicht, dass wir uns über Dinge wie Nahrung, Kleidung oder unser Zuhause zu große Sorgen machen. (Siehe Studienanmerkung zu Matthäus 6:25.) Er sichert seinen treuen Dienern zu, sie nie im Stich zu lassen (Mat. 6:8; Heb. 13:5). Und wenn Jehova verspricht, für uns zu sorgen, können wir uns auf sein Wort verlassen.

8. Wie stand Jehova David bei?

⁸ Denken wir einmal darüber nach, wie Jehova David beistand. In den schwierigen Jahren seiner Flucht versorgte Jehova ihn und seine Männer mit allem, was sie zum Überleben brauchten. Im Rückblick schrieb David: „Früher war ich jung, jetzt bin ich alt, aber nie sah ich einen Gerechten verlassen oder seine Kinder nach Brot suchen“ (Ps. 37:25).  Wahrscheinlich konntest du im Lauf deines Lebens auch schon beobachten, wie liebevoll Jehova sich um seine Diener kümmert.

9. Wie sorgt Jehova im Katastrophenfall für sein Volk? (Siehe auch die Bilder.)

⁹ Jehova sorgt auch in Krisenzeiten für sein Volk. Als im 1. Jahrhundert zum Beispiel eine Hungersnot ausbrach, ließen Christen aus verschiedenen Ländern ihren Brüdern und Schwestern Hilfsgüter zukommen (Apg. 11:27-30; Röm. 15:25, 26). Eine solche Großzügigkeit kann man auch heute beobachten. Wenn es zu einer Katastrophe kommt, bewegt Jehova seine Diener dazu, die Betroffenen mit Lebensmitteln, Wasser, Kleidung, Medikamenten und Ähnlichem zu versorgen. Bautrupps setzen beschädigte Häuser und Königreichssäle wieder instand. Und es wird auch schnell für emotionalen Beistand und biblischen Trost gesorgt. c

10, 11. Was macht das Beispiel von Borys deutlich?

¹⁰ Jehova ist selbst zu denen großzügig, die ihm noch nicht dienen. Auch wir suchen nach Gelegenheiten, Menschen, die unsere Glaubens­ansichten nicht teilen, Gutes zu tun (Gal. 6:10). Oft wirft das ein gutes Licht auf Jehova. Das Beispiel von Borys, einem Schuldirektor in der Ukraine, macht das deutlich. Obwohl er selbst kein Glaubensbruder ist, behandelte  er Kinder von Zeugen Jehovas immer freundlich und respektierte ihre Überzeugung. Als er beschloss, aus dem Kriegsgebiet in einen ruhigeren Landesteil zu fliehen, halfen ihm unsere Brüder. Später besuchte Borys das Gedächtnismahl und erzählte: „Die Zeugen Jehovas haben sich fürsorglich um mich gekümmert. Ich bin ihnen sehr dankbar.“

¹¹ Wir können die Barmherzigkeit unseres Vaters nachahmen, indem wir Notleidenden Liebe zeigen (Luk. 6:31, 36). Wenn sie noch keine Nachfolger Jesu sind, hoffen wir, dass sie aufgrund unserer Bemühungen mehr über Jehova erfahren möchten (1. Pet. 2:12). Doch ganz gleich, wie sie sich entscheiden – wir erleben in jedem Fall, wie glücklich es macht zu geben (Apg. 20:35).

JEHOVA BESCHÜTZT UNS

12. Welchen Schutz sichert Jehova seinem Volk als Ganzem zu? (Psalm 91:1, 2, 14).

¹² Lies Psalm 91:1, 2, 14. Jehova hat versprochen, uns vor allem zu schützen, was unseren Glauben zerstören könnte. Er wird nie zulassen, dass Satan die wahre Anbetung auslöscht (Joh. 17:15). Und in der „großen Drangsal“ können wir uns absolut darauf verlassen, dass Jehova sein Versprechen wahr macht, sein Volk auch buchstäblich zu beschützen (Offb. 7:9, 14).

13. Wie schützt Jehova uns als Einzelne?

¹³ Welchen Schutz bietet Jehova uns als Einzelnen? Durch die Bibel hilft er uns, zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden (Heb. 5:14). Nach biblischen Prinzipien zu leben, schützt unseren Glauben und hilft uns, Entscheidungen zu treffen, die zu unserem Glück und unserer Gesundheit beitragen (Ps. 91:4). Jehova sorgt auch durch die Versammlung für Schutz (Jes. 32:1, 2). Von Menschen umgeben zu sein, die Jehova lieben und sich an seine Standards halten, tut uns gut und hilft uns, schädliche Einflüsse abzuwehren (Spr. 13:20).

14. (a) Warum lässt Jehova Glaubens­prüfungen zu? (b) Was wird uns in Psalm 9:10 zugesichert? (Siehe auch die Fußnote.)

¹⁴ In der Vergangenheit gab es Situationen, in denen Jehova seine Diener vor körperlichem Schaden bewahrt hat. Doch das hat er nicht immer getan. Wie die Bibel sagt, können „unerwartete Ereignisse“ jeden treffen (Pred. 9:11). Um Satan zum Lügner zu stempeln, hat Jehova außerdem zugelassen, dass Einzelne verfolgt und sogar getötet wurden (Hiob 2:4-6; Mat. 23:34). So ist es auch heute. Obwohl Jehova uns nicht unbedingt von Prüfungen verschont, können wir sicher sein, dass er niemanden, der ihn liebt, im Stich lässt (Ps. 9:10). d

JEHOVA TRÖSTET UNS

15. Welchen Trost erhalten wir durch das Gebet, die Bibel und unsere Brüder und Schwestern? (2. Korinther 1:3, 4).

¹⁵ Lies 2. Korinther 1:3, 4. Manchmal machen wir Phasen der Trauer und Verzweiflung durch. Vielleicht geht es dir gerade so und du fühlst dich mit deinem Kummer allein. Gibt es jemanden, der deine Gefühle versteht? Auf jeden Fall. Jehova fühlt mit uns und „tröstet uns in allen unseren Prüfungen“. Wie sieht sein Trost aus? Wenn wir ihm unser Herz ausschütten, schenkt er  uns seinen Frieden, „der allen Verstand übersteigt“ (Phil. 4:6, 7). Es gibt uns auch Kraft, in der Bibel zu lesen. Durch sie tröstet Jehova uns mit Worten der Liebe, Weisheit und Hoffnung, die unsere Stimmung heben können. Und dann sind da noch unsere Zusammenkünfte, wo wir mit lieben Freunden zusammen sind und Trost aus der Bibel erhalten.

16. Was kann man von Nathan und Priscilla lernen?

¹⁶ Das Beispiel von Nathan und Priscilla aus den Vereinigten Staaten zeigt, wie Jehova uns durch die Bibel Mut macht. Vor einigen Jahren zogen sie in eine Gegend, in der mehr Verkündiger gebraucht wurden. „Wir haben darauf vertraut, dass Jehova unsere Entscheidung segnen wird“, sagt Nathan. Nach ihrem Umzug stellten sich allerdings gesundheitliche und finanzielle Probleme ein. Schließlich mussten die beiden nach Hause zurückkehren, doch die finanziellen Sorgen ließen nicht nach. Nathan erzählt: „Ich hab mich gefragt, warum wir nicht den Segen verspürten, den wir erwartet hatten. Irgendwann hab ich dann sogar überlegt, ob ich etwas falsch gemacht habe.“ Mit der Zeit wurde Nathan und Priscilla bewusst, dass Jehova sie nicht im Stich gelassen hatte. Nathan sagt: „In dieser schwierigen Zeit war die Bibel für uns wie ein guter Freund, der einem mit weisen Ratschlägen zur Seite steht und immer wieder Mut macht. Statt nur das Problem zu sehen, haben wir uns darauf konzentriert, wie Jehova uns geholfen hat auszuharren. Das hat uns darauf vorbereitet, weiteren Glaubens­prüfungen voller Vertrauen auf Jehova zu begegnen.“

17. Wie wurde Helga von Jehova getröstet? (Siehe auch das Bild.)

¹⁷ Durch unsere Brüder und Schwestern  erhalten wir zusätzlichen Trost. Wie das aussehen kann, zeigt das Beispiel von Helga, die in Ungarn lebt. Sie stand in ihrem Leben vor vielen Problemen, war oft verzweifelt und fühlte sich wertlos. Doch in all den Jahren erlebte sie immer wieder, wie Jehova sie durch die Versammlung getröstet hat. Sie schreibt: „Jehova hat mir immer geholfen, wenn ich wegen meiner Arbeit, der Pflege meines kranken Kindes und anderer Sorgen am Ende meiner Kräfte war. In den letzten 30 Jahren ist kein Tag vergangen, an dem er sein Versprechen, mich zu trösten, nicht eingehalten hat. Er hat mich viele Male durch andere gestärkt, die mich gelobt und mir gesagt haben, wie sehr sie mich schätzen. Ihre Worte, Textnachrichten und Karten kamen oft genau zur richtigen Zeit.“

18. Wie können wir andere trösten?

¹⁸ Es ist für uns eine Ehre, den „Gott allen Trostes“ nachzuahmen, indem wir anderen geduldig zuhören, ihnen tröstend zureden und praktische Hilfe leisten (Spr. 3:27). Dabei beschränken wir uns nicht auf unsere Glaubensbrüder. Wenn jemand in unserem Umfeld trauert, krank ist oder Ängste und Sorgen hat, können wir ihn besuchen, ihm zuhören und ihm mit der Bibel Mut machen. Durch all das sind wir nicht nur eine Stütze für unsere Brüder und Schwestern, sondern können die Wahrheit möglicherweise auch für Andersgläubige anziehend machen (Mat. 5:16).

JEHOVA IST IMMER FÜR UNS DA

19. Was tut Jehova für uns, und wie können wir ihn nachahmen?

¹⁹ Jehova liegen alle am Herzen, die ihn lieben. Er steht uns bei Problemen immer zur Seite. So wie liebevolle Eltern für ihre Kinder da sind, kümmert sich Jehova um seine treuen Anbeter. Er leitet uns, sorgt für uns, beschützt uns und tröstet uns. Wenn wir andere in schweren Zeiten unterstützen und ihnen Mut machen, ahmen wir unseren Vater im Himmel nach. Heraus­forderungen und Kummer bleiben uns zwar nicht erspart, aber Jehova sichert uns zu: „Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir“ (Jes. 41:10). Was für ein Trost. Wir sind wirklich nie allein!