Das Facettenauge
Wer hat es erfunden?
Das Facettenauge
▪ „Schicht für Schicht perfekt angeordnete Strukturen“. So beschreibt Luke Lee, Professor an der Universität von Kalifornien, das Facettenauge vieler Insekten.
Erstaunlich: Das Facettenauge bestimmter Insekten wie der Honigbiene oder der Libelle besteht aus einer Vielzahl optischer Einheiten, von denen jede in eine andere Richtung weist. Die Bilder der einzelnen Linsen setzen sich zu einem mosaikartigen Weitwinkelbild zusammen, das hervorragend geeignet ist, Bewegungen wahrzunehmen.
Gegenwärtig werden Verfahren gesucht, das Facettenauge der Insekten nachzuahmen, um Hochgeschwindigkeitssensoren und ultradünne multidirektionale Kameras herzustellen. Diese wären vielseitig einsetzbar, etwa in der Medizin für Magenspiegelungen. Zu diesem Zweck will man ein medizinisches Instrument in Gestalt einer „winzigen Sonde“ konstruieren, die der Patient schlucken kann. Sobald sie sich im Magen befindet, könnte sie mithilfe des Facettenauges Informationen sammeln und drahtlos nach außen übertragen.
Ein Team von Bioingenieuren hat bereits ein künstliches Facettenauge mit über 8 500 Linsen entwickelt, das gerade einmal so groß ist wie ein Stecknadelkopf. Diese Technik verblasst allerdings im Vergleich zum Facettenauge mancher Insekten. Das Auge der Libelle beispielsweise besteht aus 30 000 Seheinheiten!
Was soll man glauben? Ist das optisch meisterhafte Facettenauge der Insekten durch Zufall ins Dasein gekommen? Oder wurde es von jemandem gestaltet?
[Bild auf Seite 26]
Vergrößerter Ausschnitt aus dem Facettenauge der Biene
[Bildnachweis auf Seite 26]
Hintergrund: © Stephen Dalton/Photo Researchers, Inc.; Nahaufnahme: © Raul Gonzalez Perez/Photo Researchers, Inc.