Eine Bedrohung, die alle Eltern angeht
HEATHER und Scott sind ein lebhaftes, glückliches Paar und sie haben einen aufgeweckten, gesunden dreijährigen Jungen. * Sie kümmern sich liebevoll um ihren Sohn. Das ist in der Welt von heute alles andere als einfach. Eltern müssen so vieles bedenken und abwägen. Es gibt so vieles, was sie ihren Kindern beibringen müssen. Eine bestimmte Verantwortung liegt Heather und Scott ganz besonders am Herzen: Sie wollen ihr Kind vor sexuellem Missbrauch schützen. Warum nehmen sie das so ernst?
„Mein Vater war ein kaltherziger, aufbrausender Trinker“, erklärt Heather. „Er hat mich fürchterlich geprügelt und meine Schwestern und mich missbraucht.“ * Fachleute sind sich allgemein einig, dass Missbrauch oft tiefe emotionale Narben hinterlässt. Kein Wunder, dass Heather ihren Sohn unbedingt davor bewahren will! Und ihr Mann Scott denkt genauso.
Das Thema Kindesmissbrauch bereitet vielen Eltern Sorgen. Selbst wer — anders als Scott und Heather — noch nie persönlich mit Missbrauch oder seinen Folgen konfrontiert worden ist, hat zumindest schon schockierende Berichte darüber gehört, wie verbreitet diese Abscheulichkeiten sind. Überall auf der Welt graust es liebevollen Eltern, wenn sie mitbekommen, was Kindern in ihrer Gegend alles zustößt.
Kein Wunder, dass ein Forscher auf diesem Gebiet das Ausmaß sexueller Gewalt an Kindern als „eine der deprimierendsten Erkenntnisse unserer Zeit“ bezeichnet hat. So erschütternd diese Entwicklung auch ist — sie kommt eigentlich nicht überraschend, wenn man sich mit der Bibel beschäftigt. Laut Gottes Wort leben wir heute nämlich in den „letzten Tagen“, einer überaus schwierigen Zeit, in der wie vorhergesagt viele Menschen „brutal“, „eigenliebig“ und „ohne natürliche Zuneigung“ sind (2. Timotheus 3:1-5).
Sexueller Missbrauch ist eine beängstigende Thematik — so beängstigend, dass manche Eltern allein der Gedanke daran lähmt, wie abgrundtief böse jemand sein muss, um sich an Kindern zu vergehen. Müssen Eltern aber vor diesem Problem kapitulieren? Oder können sie konkret etwas zum Schutz ihrer Kinder unternehmen? Um diese Fragen geht es in den folgenden Artikeln.
^ Abs. 2 Die Namen in dieser Artikelserie wurden geändert.
^ Abs. 3 Sexueller Missbrauch oder sexuelle Gewalt an Kindern liegt vor, wenn sich ein Erwachsener eines Kindes bedient, um sein eigenes sexuelles Verlangen zu befriedigen. Oftmals handelt es sich dabei um das, was die Bibel als Hurerei oder pornéia bezeichnet, wie etwa das Streicheln der Geschlechtsteile sowie genitaler, oraler oder analer Geschlechtsverkehr. Einige sexuelle Übergriffe — wie das Streicheln der Brüste, eindeutig unsittliche Angebote, das Betrachten pornografischen Materials zusammen mit einem Kind, Voyeurismus und Exhibitionismus — können auf das hinauslaufen, was die Bibel als „zügellosen Wandel“ oder ‘mit Gier verübte Unreinheit’ verurteilt (Galater 5:19-21; Epheser 4:19).