Wir beobachten die Welt
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Weltweit führender Tabakkonsument
China ist „der weltweit führende Produzent und Konsument von Tabak“, berichtet das Journal of the American Medical Association. „Mehr als 300 Millionen Männer und 20 Millionen Frauen unter den 1,2 Milliarden Chinesen sind Raucher.“ Ärzte der Chinesischen Akademie für Präventivmedizin und der Chinesischen Gesellschaft für Gesundheit und Rauchen stellten unlängst in Peking zusammen mit westlichen Ärzten die Ergebnisse einer landesweiten Umfrage vor, in die über 120 000 Personen einbezogen waren. Zu welchem Schluß kamen sie? China befindet sich „in der Frühphase einer Tabakepidemie“, und „man geht davon aus, daß mindestens 50 Millionen der jetzt lebenden chinesischen Raucher einen vorzeitigen Tod sterben werden“. Im Vergleich zu 1984 fangen Chinesen heute im Durchschnitt drei Jahre früher mit dem Rauchen an, nämlich schon mit 25 statt mit 28 Jahren. Nur eine Minderheit war sich dessen bewußt, daß Lungenkrebs und Herzkrankheiten durch Rauchen ausgelöst werden können.
Fürsorgliche Eltern
„Wissenschaftler sagen jetzt, das Geheimnis für den Lernerfolg eines Kindes sei, daß den Eltern etwas an diesem Erfolg liegt und sie dies zeigen“, heißt es in der kanadischen Zeitung The Toronto Star. Das kanadische Statistische Bundesamt und die Organisation Human Resources Development Canada haben seit 1994 gemeinsam die Entwicklung und den Gesundheitszustand von 23 000 kanadischen Kindern im Alter von 4 bis 11 Jahren beobachtet. Offenbar zeigen die meisten kanadischen Eltern aktives Interesse an den schulischen Leistungen ihrer Kinder, vor allem in den ersten Schuljahren. Laut dem Bericht gaben 95 Prozent der 10- bis 11jährigen an, ihre Eltern würden sie immer oder meistens zu guten Leistungen in der Schule anspornen. Außerdem würden 87 Prozent der Eltern mit ihren Kindern von der ersten bis zur dritten Klasse jeden Tag lesen üben. Mary Gordon, Leiterin eines Elternprogramms des Bezirksschulamts von Toronto, sagte: „Wir wissen jetzt, daß man weder reich noch gebildet sein muß, um ein guter Vater oder eine gute Mutter zu sein, sondern es kommt darauf an, für die Kinder dazusein und reges Interesse an ihnen zu zeigen.“ Sie fügte hinzu: „Gehirne entwickeln sich am besten in einer von Fürsorge geprägten Beziehung, und das erlebt man zuallererst zu Hause.“
Teenager und das Telefon
Teenager sind fast schon sprichwörtliche Vieltelefonierer. „Sie greifen aus Vergnügen zum Hörer oder weil ihnen langweilig ist“, schreibt die polnische Wochenzeitschrift Przyjaciółka. Doch viele achten womöglich nicht darauf, wie lange sie telefonieren, oder haben keine Ahnung, wie teuer ein Anruf ist. Wie läßt sich das ändern? Die Zeitschrift schlägt vor, die jungen Leute zumindest einen Teil der Telefonrechnung zahlen zu lassen. Sie empfiehlt, Teenager daran zu erinnern, daß „das Telefon nicht für sie allein da ist und daß andere es ab und zu auch gern benutzen würden“.
Bewaffnete Käfer
„Hochgeschwindigkeitskameras haben es Wissenschaftlern ermöglicht, sich einen Einblick in die Mechanismen zu verschaffen, die den Bombardierkäfer zum sichersten Schützen mit dem wirkungsvollsten Arsenal in der Welt der Insekten machen“, berichtet die Londoner Zeitung The Independent. Mit Hilfe zweier schildähnlicher Ablenkvorrichtungen an der Spitze seines Hinterleibs kann der Käfer einem potentiellen Gegner eine beißende Lösung entgegenschleudern und ihn im Bruchteil einer Sekunde außer Gefecht setzen. Da der Käfer selbst gegen diese Lösung immun ist, kann er sich — zum Beispiel im Fall eines Angriffs durch kleinere Insektenschwärme wie Ameisen — verteidigen, indem er bestimmte Teile seines Körpers, unter anderem seinen Rücken, mit dieser Lösung bespritzt. Wissenschaftler an der Cornell-Universität in Ithaca (New York), die den Käfer in Aktion fotografierten, erklärten: „Obgleich bekannt war, daß Bombardierkäfer ihr Sekret zielgerecht durch eine Drehung der Vorrichtungen an der Spitze ihres Hinterleibs abschießen, war uns entgangen, wie präzise sie mit ihrem Sekret zielen können.“
Wutanfälle in der Küche
„Die immer kompliziertere Technik von Haushaltsgeräten provoziert Wutanfälle in der Küche“, so konnte man in der Londoner Zeitung The Independent lesen. Die frustrierten Benutzer „stellen fest, daß sie nicht in der Lage sind, eine Tasse Suppe in der Mikrowelle warm zu machen, Socken in der Waschmaschine zu waschen oder die Küchenmaschine zu benutzen, ohne vorher stundenlang eine Gebrauchsanweisung studiert zu haben“. Psychologen weisen darauf hin, daß Designer auf Grund der modernen Technologie die Geräte mit zu vielen Anwendungen ausstatten. Als klassisches Beispiel für die Verkomplizierung führen sie das herkömmliche Videogerät an. Cary Cooper,
Psychologieprofessor an der Universität Manchester, erklärt: „Die Leute werden auf der Arbeit bereits mit neuen technischen Raffinessen konfrontiert. Wenn sie dann nach Hause kommen, wollen sie es einfacher haben und nicht an die Arbeit erinnert werden.“Risiko durch rohe Sprossen
Nachdem sich die Berichte über nahrungsmittelbedingte Krankheiten gehäuft haben, rät die US-Nahrungs- und Arzneimittelbehörde jedem Verbraucher, der das Risiko nahrungsmittelbedingter Krankheiten senken will, keinerlei ungekochte Samensprossen zu essen. Das meldete die Zeitschrift FDA Consumer. Viele Leute essen gern rohe Alfalfa-, Klee- oder Bohnensprossen. Diese sind nach Aussage der New York Times jedoch in einigen Ländern mit bakteriellen Infektionen in Zusammenhang gebracht worden. Besonders anfällig dafür sind kleine Kinder, Ältere und Personen mit einem geschwächten Immunsystem. Forscher haben verschiedene Methoden getestet, um die Bakterien einzudämmen — zum Beispiel haben sie die Sprossen in Chlor oder in Alkohollösungen gewaschen —, doch keine dieser Methoden war wirklich wirkungsvoll. Wie die Times schrieb, erklärten die Forscher, daß „die Bedingungen für die Organismen auf Grund der Feuchtigkeit und der warmen Temperaturen während des Keimvorgangs geradezu ideal sind“.
Londons Sprachen
Londons Schüler sprechen laut einem Bericht der Londoner Times insgesamt mindestens 307 Sprachen. Dr. Philip Baker, einer der Organisatoren der ersten Umfrage zu den gegenwärtig in London gesprochenen Sprachen, zeigte sich über diese Sprachvielfalt erstaunt. Er sagte: „Wir sind jetzt ziemlich sicher, daß weltweit gesehen in London am meisten Sprachen gesprochen werden, mehr noch als in New York.“ Nicht in die Zahl (307) eingeschlossen sind die Hunderte von Dialekten. Möglicherweise ist sie sogar noch zu niedrig angesetzt. Nur bei zwei Dritteln der 850 000 Schüler der Stadt wird zu Hause Englisch gesprochen. Die größte fremdsprachige Gruppe stellen Menschen vom indischen Subkontinent. Mindestens 100 afrikanische Sprachen werden gesprochen. Allein in einer Schule sprachen die Schüler insgesamt 58 Sprachen.
Pilzgroßangriff
Der Fußpilz, eine schmerzhafte Pilzinfektion der Zehen und Fußsohlen, breitet sich nach Aussage des Magazins Der Spiegel in Deutschland rasant aus. Jeder fünfte Deutsche hat Probleme damit, und in einigen anderen europäischen Ländern ist die Infektionsrate sogar noch höher. Die Wahrscheinlichkeit, infiziert zu werden, ist überall dort groß, wo Menschen in Anlagen barfuß gehen, wie zum Beispiel in Saunen, Schwimmbädern und sogar in manchen religiösen Gebäuden. Da die Pilzsporen sehr zäh sind, haben Desinfektionsanlagen oder -becken — wo die Chemikalien in nur wenigen Sekunden wirken sollen — oft eher zur Ausbreitung des Pilzes als zu seiner Eindämmung beigetragen. Wie kann man seine Füße schützen? Fußpilzforscher Hans-Jürgen Tietz empfiehlt, überall dort, wo andere gehen, Badeschuhe zu tragen. Am wichtigsten ist es, stets für trockene Füße zu sorgen. Sie sorgfältig trockenzureiben, besonders zwischen den Zehen, verhindert, daß sich der Pilz ansiedeln und gedeihen kann.
Meerwasser ohne Salz
Auf einer kleinen Insel vor der Küste Südaustraliens wird nach Ausführungen der Zeitung The Australian mit Hilfe einer Entsalzungsanlage Meerwasser in Trinkwasser verwandelt. Zwar ist Entsalzung nichts Neues, „dennoch wird die Technologie als ein Durchbruch auf dem Gebiet der Entsalzung gefeiert, weil dabei keine Chemikalien erforderlich sind“, hieß es in dem Bericht. Damit die 400 Einwohner zählende Gemeinde von Penneshaw auf der Känguruhinsel mit Trinkwasser versorgt werden kann, „wird Wasser aus dem Meer gepumpt und mit hohem Druck durch eine Membran gepreßt, um das Salz zu extrahieren. Das Konzentrat oder die Salzsole kann dann wieder ungehindert ins Meer zurückgeführt werden.“ Obgleich man stark hofft, daß das neue System eine breite Anwendung findet, ist es dem Australian zufolge nach wie vor kostspielig, wenn auch nicht so kostspielig wie traditionelle Wasseraufbereitungsmethoden.
„Er ist in einer Besprechung“
In einer Umfrage unter 148 Sekretärinnen oder Sekretären, die für die leitenden Angestellten größerer Firmen arbeiten, gaben nach einem Bericht im Wall Street Journal 47 Prozent an, ihre Chefs hätten sie gelegentlich gebeten, anderen falsche Auskünfte zu geben. Eine Sekretärin und Marketingassistentin in Texas erklärte, daß sie, um ihren Job zu behalten, in den 30 Jahren, in denen sie für ihren Chef arbeitete, Anrufern öfter sagen mußte, der Chef sei „in einer Besprechung“, auch wenn er allein in seinem Büro war. Manche Unwahrheiten können besonders heikel sein, beispielsweise wenn man der Ehefrau des Chefs erklärt, man wisse nicht, wo ihr Mann gerade sei. Eine Sekretärin wurde gefeuert, nachdem sie einen Anrufer wahrheitsgemäß darüber informiert hatte, daß ein überfälliger Scheck noch nicht abgeschickt worden war.