Eusebius von Cäsarea
Eusebius (ca. 260 bis ca. 340 u. Z.) war ein Geschichtsschreiber, Gelehrter und Theologe und stammte vermutlich aus Cäsarea (Israel). Er wurde als Vater der Kirchengeschichte bekannt.
Man nannte ihn neben Eusebius von Cäsarea auch Eusebius Pamphili, nach Pamphilus, einem Kirchenvorsteher in Cäsarea. Um das Jahr 313 wurde Eusebius Bischof von Cäsarea.
Seine Schriften sind heute noch von Interesse, da sie beim Identifizieren biblischer Orte helfen und Hintergrundinformationen zu verschiedenen Bibelbüchern liefern. Seine Kirchengeschichte, um das Jahr 324 veröffentlicht, gilt als das wichtigste kirchengeschichtliche Werk der Antike. Es schildert in chronologischer Reihenfolge die frühchristliche Geschichte von der Zeit der Apostel bis zur Zeit von Eusebius. In der Kirchengeschichte (III, V, 3) schreibt Eusebius, dass die Christen vor der Zerstörung Jerusalems (70 u. Z.) aus Jerusalem und ganz Judäa nach Pella flohen, einer Stadt in Peräa auf der anderen Seite des Jordan. Sein Bericht bestätigt also, dass die Christen tatsächlich Jesu Warnung befolgten und flohen, als Jerusalem von römischen Heeren umzingelt wurde (Luk 21:20-22).
Eusebius wurde exkommuniziert, weil er an seiner Ansicht festhielt, dass der Christus dem Vater untergeordnet ist. Doch auf dem Konzil von Nizäa im Jahr 325 schloss er sich der gegenteiligen Meinung an und wurde rehabilitiert. Auf dem Konzil diente er als theologischer Berater von Kaiser Konstantin I. und rühmte dessen Bestrebungen, die christliche Lehre zu vereinheitlichen. Nach Konstantins Tod verfasste er das Werk Über das Leben Konstantins, eine Lobschrift auf den Kaiser.
Eusebius’ Bereitschaft, in Nizäa in Bezug auf seine Glaubensansichten Zugeständnisse zu machen, lässt darauf schließen, dass ihm mehr an seiner Stellung lag als an der Wahrheit der Bibel.