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Wir beobachten die Welt

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Vorratshaus für Samen

„Wissenschaftler prophezeien, daß binnen der nächsten 50 Jahre bis zu 25 % der Flora der Erde ausgestorben sein könnten“, meldete die kanadische National Post. Zum Schutz der gefährdeten Pflanzen hat der Königliche Botanische Garten in Kew (England) die Millennium-Samen-Bank (MSB) eingerichtet. „Im Rahmen des MSB-Projekts werden über 25 000 Pflanzenarten gesammelt und gelagert — das sind mehr als 10 % der samentragenden Pflanzen weltweit“, hieß es in der Zeitung. Die Väter der MSB hoffen, die Samen nötigenfalls einsetzen zu können, um ausgelaugtes Ackerland zu regenerieren, die Wahrscheinlichkeit von Hungersnöten zu reduzieren und Pflanzen für die Volksmedizin und andere Arzneimittel zu liefern. Roger Smith, der Leiter des Samenbankprojekts, bemerkte: „Oft verschwinden die Pflanzen zuerst, die für Mensch und Tier am nützlichsten sind.“

Schmerzlose Herzinfarkte

Viele Menschen sind alarmiert, wenn sich das häufigste körperliche Anzeichen für einen Herzinfarkt einstellt — ein schraubstockähnlicher Druck in der Brustgegend. Den wenigsten ist jedoch bekannt, daß „ein Drittel aller Patienten während eines Herzinfarkts überhaupt keine Schmerzen in der Brustgegend verspüren“. So zu lesen in einem Bericht des Magazins Time. Das erklärt, „warum Herzinfarktpatienten, die keine Brustschmerzen verspüren, gewöhnlich erst viel später ins Krankenhaus kommen — im Durchschnitt zwei Stunden später“, hieß es in einer Studie, die im Journal of the American Medical Association veröffentlicht wurde. Jede Verzögerung einer potentiell lebensrettenden Behandlung ist jedoch gefährlich. Worauf sollte man deshalb achten? „Der wahrscheinlich nächstbeste Hinweis ist extreme Kurzatmigkeit“, schrieb die Time. Sonstige mögliche Anzeichen sind Übelkeit, Schweißausbrüche und „jedes Sodbrennen, das sich beim Gehen oder bei körperlicher Anstrengung verstärkt“, so die Ausführungen in dem Artikel.

Haftende Zehen

Geckos können mühelos an einer Zimmerdecke laufen, auch wenn sie so glatt wie Glas ist. Wie bewerkstelligen sie das? Diese Frage, auf die Wissenschaftler seit Jahrzehnten eine Antwort suchen, haben sie jetzt möglicherweise geklärt. Ein Team von Wissenschaftlern und Ingenieuren stellte fest, daß „es zu einer überraschend starken Haftung kommt, wenn die Zehen des Geckos mit ihren winzigen Härchen, Seten genannt, an der Oberfläche reiben“, hieß es in dem Magazin Science News. „Von jedem Seta gehen noch kleinere Härchen ab, die man Spatulae nennt. Wenn ein Gecko einen Fuß auf eine Oberfläche setzt, schmiegen sich die Milliarden Spatulae, die die Sohle bedecken, so dicht an die Oberfläche, daß möglicherweise intermolekulare Kräfte . . . mit ins Spiel kommen.“ Forscher erklären außerdem, daß Geckos durch die Art und Weise, wie sie ihre Zehen aufsetzen, „die Seten offensichtlich sowohl gegen die Oberfläche pressen als auch parallel dazu bewegen“. Dadurch wird die „Haftung jedes Seta im Vergleich zum einfachen Pressen um das Zehnfache erhöht“, schrieb das Magazin.

Griechisch-orthodoxe Kirche über Beschluß erzürnt

Daß die religiöse Zugehörigkeit nun auf „amtlichen Personalausweisen“ nicht mehr aufgeführt werden muß, „hat den Zorn der griechisch-orthodoxen Kirche erregt“. So hieß es in einer Meldung von Newsroom.org. Dieser Beschluß ist die Antwort auf einen Bericht der Helsinki International Federation for Human Rights. Darin „wurde behauptet, Griechenland diskriminiere nichtorthodoxe Kirchen und die obligatorische Angabe der Religionszugehörigkeit auf Personalausweisen führe zu Voreingenommenheit am Arbeitsplatz und beeinflusse die Behandlung von seiten der Polizei“. Wie die griechische Regierung erklärte, würden die Ausweise durch diese Änderung „an den Standard der Europäischen Union und an das griechische Gesetz zum Schutz der Privatsphäre aus dem Jahr 1997 angeglichen“, so der Artikel. Das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche meinte jedoch, wer seine Religionszugehörigkeit aus dem Ausweis gestrichen haben wolle, gehöre zu den „Kräften des Bösen“.

Chinas Kampf gegen Sandstürme

Im Lauf der letzten Jahre fegten über Nordchina Sandstürme hinweg und vernichteten sowohl Ernten als auch Vieh, so daß es zu schweren Verlusten im Wert von etlichen Millionen Dollar kam. Das meldete die Zeitschrift China Today. Diese Stürme entstehen in Wüstengegenden im Innern der Mongolei. Im Jahr 2000 erreichten manche Sandstürme sogar die Hauptstadt Beijing. Ein Sandsturm im Jahr 1998 zerstörte über 33 000 Hektar Getreidefelder und kostete 110 000 Nutztiere das Leben. Als Hauptgrund für die Stürme wird Mißwirtschaft genannt. Riesige Landflächen sind der Vegetation beraubt und in Wüsten verwandelt worden. Die Bevölkerung des autonomen Gebiets Ningxia Huizu Zizhiqu im Norden Chinas fing 1984 beispielsweise damit an, nach Süßholzwurzeln zu graben, die von den Chinesen in der Volksmedizin verwendet werden. „In weniger als 10 Jahren wurden 600 000 Hektar Weideland vernichtet und 13 333 Hektar Ackerland in Wüstengebiete verwandelt“, hieß es in China Today. Andere Wüstengebiete sind durch Überweidung und Überstrapazierung der örtlichen Wasservorräte entstanden. Um das Problem zu bekämpfen und die Ausdehnung der Wüsten einzudämmen, hat man große Anstrengungen unternommen, wieder Bäume zu pflanzen und Weiden anzulegen.

Briten — die Nummer eins, was Fernsehen angeht

„Nahezu ein Viertel der Briten verbringt so viel Zeit vor dem Fernseher wie in einer durchschnittlichen Woche am Arbeitsplatz“, meldete die Londoner Zeitung The Independent. Der Brite sieht nach Aussage von Forschern jede Woche im Durchschnitt 25 Stunden fern, wobei 21 Prozent mehr als 36 Stunden fernsehen. „Das traf nicht nur auf Jugendliche zu, sondern ebenso auf Männer und Frauen sowie ältere Menschen“, war in der Zeitung zu lesen. Eine Familie, die in der Woche 30 Stunden fernsieht, erklärte, das Fernsehen ermögliche ihr „die nötige Realitätsflucht“. Derartig ausgeprägte Fernsehgewohnheiten haben jedoch ihren Preis. In einer Studie führte das Vereinigte Königreich „locker die Liste der Fernsehzuschauer an“, meldete der Londoner Guardian Weekly. Doch „was die drei wichtigsten Bildungsgrade angeht, befand sich Großbritannien irgendwo in der unteren Hälfte“.

Krieg gegen Bakterien nicht gerechtfertigt

„Amerikanische Konsumenten führen in ihrem Zuhause einen unsinnigen Krieg gegen Mikroben“, meldete USA Today. Nach Aussage der Zeitung erklärte der Arzt und Mikrobiologe Stuart Levy von der Tufts-Universität, daß „die Unmengen an antibakteriellen Produkten . . . das Aufkommen von Bakterien, die nicht nur gegen antibakterielle Reinigungsmittel, sondern auch gegen Antibiotika resistent werden, bedrohlich fördern“. Das häusliche Umfeld mit Hilfe antibakterieller Produkte zu sterilisieren sei nach Meinung von Levy so, als ob man „eine Fliege mit einem Hammer erschlägt“. Im Gegensatz dazu entfernen Reinigungsmittel wie Bleichmittel, Wasserstoffperoxyd, heißes Wasser und Seife zwar Schmutz, veranlassen die Bakterien jedoch nicht, in andere Formen zu mutieren, die gegen diese Produkte resistent sind. „Bakterien sind unsere Verbündeten“, sagte Levy. „Wir müssen mit ihnen Frieden schließen.“

Identitätsdiebstahl

Vorsicht bei Kriminellen, die sich der Identität anderer bedienen, um Kreditgeber zu betrügen, so lautete die Warnung in einem Bericht der in Mexiko-Stadt erscheinenden Zeitung El Economista. Nachdem sich Kriminelle persönliche Informationen verschafft hatten, indem sie die Post oder die Papiere einer Person stahlen, forderten sie im Namen des Beraubten Kreditkarten an und ließen sie sich an ihre eigene Adresse schicken. Mit Hilfe der gestohlenen Identität erwarben sie dann per Telefon oder Internet irgendwelche Artikel oder mieteten Gebäude. Die Betrogenen brauchen mitunter Jahre, möglicherweise Jahrzehnte, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen, hieß es in der Zeitung. Wie kann man sich vor einem Identitätsdiebstahl schützen? El Economista rät folgendes: Keine wichtigen Papiere bei sich führen, die man nicht benötigt; über alle Transaktionen mit Kreditkarten Buch führen und mit den Kontoauszügen vergleichen; Kreditkartenquittungen vor dem Wegwerfen zerreißen; keine persönlichen Daten mit elektronischer Post verschicken; alle Nummern und Ablaufdaten der Kreditkarten sowie die Telefonnummern der Kreditkartengeber auflisten, um verlorene oder gestohlene Karten melden zu können.

Frühe Aufklärung

In Bangkok (Thailand) werden kleine Kinder bald im Kindergarten Sexualkundeunterricht erhalten. Das berichtete die Bangkok Post. Laut Dr. Suwanna Vorakamin von der Abteilung für Familienplanung und Bevölkerungskontrolle „werden Lehrer und Gesundheitshelfer speziell dafür ausgebildet werden, gekonnt über Sexualität zu sprechen und aufzuklären“, hieß es in dem Bericht. Weiter meinte sie: „Mit der Einführung der Sexualerziehung bereits im Kindergartenalter ist nicht beabsichtigt, Kinder schon im zarten Alter zu sexueller Betätigung zu ermuntern. . . . Das Wissen, das den Kindern im frühen Alter vermittelt wird, ermöglicht ihnen, sich vor unerwünschtem Verhalten und vor den Gefahren einer unerwünschten Schwangerschaft zu schützen, wenn sie ins Teenageralter kommen“, erklärte die Zeitung.